Dezember 2014: Posthorn
 

keine postgeschichtliche Besonderheit, aber ein schwer zu findender Beleg einer Posthornmarke mit schöne gestempeltem Seitenrand, gepf. BPP Schlegel. Portogerecht.


gestempelte Oberränder auf Belegen findet man häufiger, wohl, weil sie schon aussehen mit dem Reihenwertzähler. Eckränder sind seltener und utopisch hoch angeboten und verkauft. Seitenränder wurden häufiger abgerissen und sind mE seltener als Oberränder und nahezu so selten wie Eckränder. Ein gut erhaltener Beleg ist schwierig zu bekommen, jedoch wenn, für einen vernünftigen Preis.


Bspw. habe ich schon einige 70er Posthorn als Eckrand gesehen, für mehrere hundert EUR verkauft. Einen Seitenrand habe ich noch nirgends in guter Erhaltung gesehen, Unterränder ja, Oberränder nun ja... aber einen Seitenrand? Wer will denn sowas. Bitte mir anbieten.   

 

 

November 2014: dezentrale Zustellung in München 19
 

Der "missing link" sozusagen. Ein Briefträgerstempel Nr. 6 auf einem Eilbotenbrief nach München. 

Hervorzuheben ist die für Münchner Briefträgerstempel äußerst ungewöhnliche Schriftart sowie das neue Frühdatum eines Eilbotenstempels nach 1945!!

 

14.02.1950, Blutenburgstr.

 

mit Ankunftsstempel München 19, l, 

Stand November 2014 mein Frühdatum eines Briefträgerstempels nach 1945! 

 

Ein Beleg für die dezentrale Zustellung in München 19, selbst wenn die Blutenburgstr. recht weit nördlich hier von liegt. Ggf. kann man über die Zeit hinweg ermitteln, wann das TA Briefe selbst zustellte und wann an München 19 abgab. 

Der hier gezeigte Briefträgerstempel kommt nur auf Briefen mit einem Ankunftsstempel aus München 19 vor, so dass die dezentrale Zustellung durch dieses Postamt belegt ist.

 

Angeblich mit dem Tertiärmerkmal "Farbfleck links unten im Quadrigasockel", PF II der 80Pfg-Marke!" Auf Brief auch nicht so häufig. 

 

 

Oktober 2014: Nachschlagestelle, Beleg aus 1988?
 

Eine Retour-Postkarte nach Italien, die von Italien retour nach Deutschland ging. Der Absender konnte wohl nicht gefunden werden, da auch dieser aus Italien kam und wohl eine Grußkarte nach Hause schickte. 

Die Karte ging jedenfalls zurück nach München und müsste einer Suche nach einem Absender unterzogen worden sein. "Andrea" ist wohl nur zu Besuch und schickt eine Postkarte an ihre Freundin nach Italien. Kein Essen, schlechtes Wetter, kein Vergnügen.  

Die Frage ist: Weist die "81" auf einen Münchner Briefträgerstempel hin, der die Postkarte untersuchte? 

Gab es die Nachschlagestelle noch?

Wurden eigentlich alle Postsendungen nachverfolgt oder war dies nicht nur Einschreiben, Eilbriefen, etc. vorbehalten?

 

Wer ähnliche Postkarten besitzt, die Retour gingen, möge mir Bilder zusenden. 

 

 

September 2014: München, Eilbotenstempel 
 

Aus den ersten Blick enttäuschend. Ein kaum leserlicher Stempel des Münchener TA von 1949, ein Numeratorstempel, jedoch kein Eilbotenstempel / Kreisstempel. Keine besondere Frankatur, Dauerserie, wohl portorichtig.  

Dazu gelocht. 

 

Auf den zweiten Blick der handschriftliche Vermerk "Eingelegt am 17.12. 3 (?). 45 [Uhr] B 90"

 

Der Briefträger mit der zugewiesenen Nummer 90 stellte somit im Dezember 1949 zu. Auch Numeratorstempel und Abschlag des Münchner TA für die zentrale Zustellung durch das TA sind belegt. 

 

Offenbar gab es jedoch zu diesem Zeitpunkt noch keine Stempel für eine Nachverfolgung der Eilzustellung. 

 

Ich bin gespannt, ob und wann zwischen dem Zeitraum Dezember 1949 und Oktober 1952 die Eilbotenstempel Einzug gehalten haben und/oder ich weitere (Vorläufer-)Belege zeigen kann. Wer somit Eilbotenbriefe / "Expres" oder Telegramme nach München aus der Zeit 1945 bis 1952 besitzt, auf denen sich Vermerke eines Briefträgers, Numerator, im besten Fall ein Kreisstempel mit Zahl befinden, sollte mir eine E-Mail an info (at) hipke.eu mit Scan schreiben. Ich finde etwas zum Tausch.

 

 

August 2014: Farbränder

 

Kein Hammer, aber ein schöner portogerechter Eilbrief von Düsseldorf nach Pfronten mit einem Viererblock Märchen 1968 mit Farbrand blau (Feld 4) und Farbrand dunkelmagenta (Feld 5). 

 

Rückseitig Ankunftsstempel und 2 Zugstempel. 

 

Sortiert in die Sammlung BRD mit Rand und Farbränder

 

 

 

Juli 2014: Heilig Abend, Deutsche Eilbotenstempel in München  

 

Hier ein Brief mit MeF Bauwerke 20Pfg mit 1 waagr. Paar und 1 waagr. Dreierstreifen. Nett und für Sammler der MeF schon was gutes. Die Vorderseite dieses Eilbriefes nach München ist gar nicht das interessante, sondern diese Rückseite.

 

Nach dem Eingang des Briefes am 23. Dezember 1965 um 23 Uhr in MÜNCHEN TA / g / 8 versuchten sich an Heilig Abend, den 24. Dezember 1965 insgesamt vier Briefträger um die Zustellung. Der Empfänger, die "Magdeburger Feuerversicherung", hatte jedoch verständlicherweise das Büro wohl nicht mehr geöffnet.:

 

Belegt ist ein Briefträger um 7 Uhr, 

Briefträger mit der Stempelnummer "327" um 8.40 Uhr sowie ein weiteres mal

ein Briefträger um 11 Uhr.

 

Das Büro war also definitiv geschlossen, könnte man sagen. Einer der verbleibenden Briefträger mit den Stempelnummern 243, 244 oder 41 stellte diesen brief dann aber doch zu. Wie ist auf dem Brief nicht vermerkt; denkbar wäre, ihn infolge der erfolglosen Übergabe als normale Post in den Briefkasten zu werfen. Es ist allerdings schon von dem Briefträger, der um 11 Uhr vor Ort war, vermerkt, dass "kein Briefkasten" vorhanden sei. 

 

Ein neuer Stempel des TA (Telegraphenamt) ist nicht vermerkt, was dafür spräche, dass der Brief doch noch an Heiligabend sein Ziel erreichte. Ob nun jemand erreichbar war oder der Brief nur an die Tür geklemmt wurde, wir werden es nicht erfahren. 

 

Ein Brief mit insgesamt vier Briefträgerstempeln aus dem Bedarf sieht man nicht wirklich alle Tage. 

 

Mein Highlight des Monats Juli, im Internet für kleines Geld blind (nur die Vorderseite eingestellt) ersteigert auf den Hinweis, dass rückseitig etliche Zustellvermerke aufgebracht seien. 

 

Dabei 3 Stempel mit der bekannten Form mit relativ dicken Rändern und leicht nach oben versetzten Zahlen 243, 244 und 327. Von einer weiteren Form mit schmalen Ziffern die 41, also an sich die ältere. Ich forsche noch. Dazu ein glasklarer Stempel München TA / g / 8 für die Datenbank. Ein schönes Weihnachtsgeschenk, dieser Brief, und das auch noch nach 49 Jahren

 

 

 

Juni 2014: "Marken umseitig" 

 

Hier ein Brief der BRD nach Peru, als Luftpost, per Einschreiben. Da für alle Marken nicht genügend Platz war, brachte der Absender bzw. der Postbeamt ein "M.u." an, d.h. Marken umseitig. Dort findet sich dann eine Wahnsinnsfrankatur mit zwei Viererbläcken und Heuss 1-DM-Wert vom Oberrand. 

 

Ich habe allerdings das Porto für diesen Brief noch nicht auf seine Richtigkeit bestimmt bekommen. 18g Luftpost nach Peru im jahr 1956?  Ein Mitglied auf philaseiten.de hat die Lösung:

 

Porto:
Auslandsbrief<20gr. ab 1.7.54: 40Pf.
Einschreibegebühr ab 1.7.54: 50Pf.
Luftpostzuschlag je 5gr. nach Peru (Gruppe V) ab 1.7.53: 50Pf.

ergibt ein Porto von: 40Pf. + 50Pf. + 4*50Pf = 290Pf. also portogerecht frankiert.
 

Dafür gab es diesen Brief aus der sprichwörtlichen Krabbelkiste zu weniger als 10 EUR. Ein Schmankerl, bei dem man nicht weiß, ob man weinen soll oder sich freuen: Der 1-DM-Heuss Wert vom Oberrand mit Reihenwertzahl "50", d.h. aus dem 10x5er Bogen das Eckrandstück! Der rechte Eckrand ist wohl abgerissen, damit die Marke zwischen die Viererblöcke passte. Arrrgggg! Sonst hätte ich den Brief wohl auch nicht bezahlen können.

 

 

 

 

Mai 2014: "Aus dem Briefkasten" 

 

Ein portogerechter Fernbrief bis zu 20g als Einschreiben (20 + 40 Pfg) zu 60 Pfg.

 

Die Vorderseite zeigt zwei verschmierte Bahnpoststempel Altona-Osnabrück, eine 30Pfg-Marke "Deutsche Verkehrsausstellung" mit rechtem Bogenrand und Teile des Bogenzählers. Schön, sammelwürdig, besonders. Sodann der Blick auf das Eckrandstück der 10Pfg Posthorn auf Brief. Selten anzufinden. Muss man haben.

 

Die Rückseite zeigt den Ankunftsstempel Gelsenkirchen und ein Paar "Deutsche Kriegsgefangene" mit Unterrand und vollständiger Hausauftragsnummer (HAN) 15070.53 2. Wohl noch seltener zu finden.

 

Der Brief hat ersichtlich einen echten, privaten Zweck erfüllt. Den Umschlag wollte der Absender aber von dem Empfänger zurück. Das Geld für einen Freiumschlag war aber "nicht mehr drin": Nicht der Freiumschlag selbst (mit Marken) war das Problem, sondern das zusätzliche Gewicht, da der Brief es dann auf über 20g Gewicht gebracht hätte und 20Pfg mehr zu verkleben gewesen wären. Die Probleme eines Sammlers, heute wie damals.

 

Hier findet jeder Bund-Sammler etwas, sogar noch die Angabe "Aus dem Briefkasten" in blauer Schrift. Der Absender hat das Einschreiben somit nicht beim Postamt als Einschreiben aufgegeben, sondern in den Briefkasten geworfen. Der Postbeamte dokumentiert mit der Angabe die etwaige Verzögerung bei dem Zustellvorgang. Wenn etwas an diesem Beleg fehlt, dann eigentlich nur noch der Hinweis des Absenders: "M.U." (= Marken umseitig).

 

April 2014: Briefträgerstempel München Nr. 9 

 

Eilbrief aus Dresden nach 8000 München 70, Hinterbärendbadstr. 21, Sendling, 

 

eine der am schönsten klingenden Namen in München. Ein Zungenbrecher und zugleich die Frage: Wie kommt diese Straße zu ihrem Namen?

 

Den Eilbotenstempel des Postbeamten aus dem Jahr 1981 mit einer zentrischen 9 (mit Punkt). Größe und Form bestimme ich noch. Aber wer achtet noch auf die Rückseite und sucht diese wenig auffälligen violetten Briefträgerstempel? Hier schon fast ein Spät-Exemplar mit 1981! Hier musste der Postbote noch aktiv werden, dass gehört zu München dazu. diese Art Briefträgerstempel gab es nach dem Krieg im Übrigen auch in verchiedenen Städten. 

 

Frankiert mit 120 Pfg / Ost-Mark mit Ankunftsstempel MÜNCHEN 2 / hk / 8