Ermittlung von Adressen  

 

Diese Briefe haben mit Eilbotenstempeln nichts gemein. Es sind allerdings Briefträgerstempel, die die Bearbeitung dokumentieren. Der Bearbeiter schlug nicht vollständig adressierten Briefe nach, ob die Adresse ermittelbar aus Adressbüchern, Nachschlagewerken, etc. sei.

 

Unzustellbare Briefe, die erst weiter bearbeitet werden mussten, wurden dementsprechend mit Bearbeiterstempeln in violetter Farbe abgeschlagen (Rundbrief 11, November 2012, S. 45 ff.). In der Regel ist der Stempel in der linken oberen Ecke, wobei dies wohl nicht auf einer Vorgabe beruhte.

 

Diese Bearbeiterstempel komme nur beim PA München 2, Nachforschungsstelle, vor. Diese Briefe sind selten. Es sind nur wenige Nummern derzeit bekannt (vgl. Rundbrief 11, November 2012, S. 45 ff.). Die dortige Übersicht weist ca. 80 Belege aus bei nur 42 Stempeln.  Die Verwendungszeit liegt in der Zeit von 1929 bis 1966, wobei für den jeweiligen Stempel wesentlich kürzere Verwendungszeiten aktenkundig sind. Reduziert man die Zeit auf Stempel ab 1945, so sind es auch nur noch 28 Stempel. 

 

Ein überschaubares Sammelgebiet. Die Seltenheit ist nicht nur dadurch bedingt, dass die Adresse fehlt oder falsch aufgebracht ist, sondern auch, weil man die sog. incoming mail betrachten muss und solche handschriftlichen Ergänzungen der Adresse mit einem schwach abgeschlagenen Stempel nicht auffallen, auch in der Wühlkiste. 

 

Diese Belege sind damit zwar meist äußerst preiswert bis zum obligatorischen EUR zu erwerben, wenn man Glück hat. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen in der Rübrik "Aus der Wühlkiste". 

 

Diese Briefe können, müssen aber nicht unbedingt einen auf den Brief aufgeklebten Adresszettel haben. Meist wurde dieser auch nachträglich wieder entfernt oder fiel sonst ab, so dass, wenn nicht der Stempel im Übrigen an anderer Stelle aufgebracht worden war - was regelmäßig nicht der Fall war - dies auch nicht auffällt. Bei dem Beleg der 412 ist noch der Rest des Adresszettelaufklebers zu sehen.

 

In Art und Form sind es dieselben Briefträgerstempel wie in der Zeit bis ca. 1920. 


 

Nr. 9 und 12 


mit Nebenstempel


"Zur Vermeidung von Verzögerungen ist Angabe / von Straße und Hausnummer erforderlich." 

Nr. 50

 

aus 1937 bekannt


Nr. 62

 

 

 

 

Nr. 300

 

Dieser Stempel ist mit einem weiteren Beleg mit Adressteil aus dem Jahr 1952 bekannt und passt mit der Jahreszahl 1953 somit. 

 


Nr. 344

Nr. 412

 

Die Straße war wohl nicht so recht zu entziffern. Der Zettel mit dem Ergebnis der Nachforschung ist abgerissen und nur noch ein Teil haftet dem Brief an. 

 

Dafür die 412 zweifach abgeschlagen. 

 

Vielen Dank an Herrn Weileder, der mich auf diesen Brief aufmerksam machte. 

Nr. 427

 

Ganz zart die 427 abgeschlagen, dennoch lesbar. Mit handschriftlichen Anmerkungen der Briefträger Bischoff und Zenger.

 

Aus 1948.

Nr. 435.

 

Ein Brief ohne Straßenangabe, mit Bleistift ergänzt. Der Adressat, ein bekannter Hersteller von Delikatess-Senf, war wohl in München ein Begriff. Mit der Angabe "435.". 

Ein schwacher Abschlag der "435.", aber dafür umso besser, dass dieser Zensurbrief für wenig Geld den Weg in die Sammlung fand.

 

Ohne Adresszettel, sondern nur handschriftlicher Vermerk mit der ergänzten Straße und Hausnummer "Wolfratshauserstr. 31".

 

11.06.1946, aus der Schweiz mit Zensurstempel.


Im Rundbrief 11 (Nov. 2012), S. 48 nicht aufgeführt. 


Nr. 516.