Dezentrale Zustellung durch das Postamt München 8 / ab 1967 München 80
Das Postamt München 8 verfügte über eigene Briefzustellerstempel. In der Masse vor allem ab 1964 ff. bekannt (vgl. Rundbrief 11, S. 60) zeigt sich, dass die Briefträgerstempel aus München 8 / 80 zwar selten, aber zeitlich weit vorher vorkommen. Empirisch belegt ist ein Briefträgerstempel "22" vom 11. März 1949 (Rundbrief 14, S. 13). In meiner Sammlung sind die frühesten Belege aus 1953, 1956 und 1959.
Die Eilbotenstempel gibt es bis zum Ende der Eilbriefzustellung und Ablösung durch das "Label" Ende 1996. Das hier gezeigte, letzte Exemplar ist vom 15. Mai 1996:
Hier ein Gesamtüberblick:
Den ersten Eindrücken nach wurden viele verschiedene Stempelarten aus dem Postamt 8 / 80 verwendet. Eine genauere Zuordnung der Größen, Schriftarten, etc. setzt jedoch mehr Vergleichsmaterial voraus.
Auch für die Zeit vor 1949 fand ebenfalls eine Zustellung durch das PA Mü 8 statt, jedoch noch ohne Briefträgerstempel. Als Ankunftsstempel ist eine Weiterleitung an das PA Mü 8 mit
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auf aptierten Stempeln des DR (ohne Ehrenbezeichnung und HK) ab 1947 belegt.
Nachfolgend unterschiedliche Stempeltypen und -größen der Briefträgerstempel.
Derzeit von den Ziffern 54 bis 89 gleichartig.
Bei einigen Stempeln sind deutliche Abweichungen in der Form feststellbar. Vermutlich als "milestones" wegen des Erreichens einer bestimmten ANzahl an Stempeln:
Die unterschiedlichen Stempeltypen finden sich auch bei einzelnen Stempel: Anders als sonst kann es also sein, dass eine eigentlich vergebene Nummer neu an einen Briefträger vergeben und ein neuer Stempel angefertigt wurde. An sich war es Usus, die Nummer nicht neu zu vergeben. Möglich wäre auch, dass die Gummistempel nicht die lange Lebenszeit hatten und der Briefträger einen neuen Stempel mit "seiner" Nummer als Ersatz erhielt. Bislang vermute ich, dass zu einer Ziffer keine zwei Stempelgeräte gleichzeitig verwendet wurden.
Auch gibt es verschiedene Farben, vorwiegend violett, blau und rot und eine schwärzliche Fassung. Das wird auf den Wechsel des Stempelkissens und der Farbe zurückzuführen sein, hat jedoch keine besondere Bedeutung.
MÜNCHEN / 8 / t
24.05.1948
Die dezentrale Zustellung von Eilbriefen ist des Weiteren keine Erfindung der Nachkriegszeit. Auch im Deutschen Reich wurden Eilbriefe über das Münchner TA an das PA Mü 8 weitergeleitet und rückseitig mit entsprechenden Ankunfts- bzw. Bearbeiterstempeln versehen. Lediglich Briefträgerstempel kamen für den Beleg der Eilzustellung nicht zum Einsatz.